Nie im Leben werde ich den Tag vergessen, als ich mit meinem Vater das erste
Mal eine Zirkusvorstellung besuchen durfte. Ein Zauberkünstler faszinierte die
Zuschauer mit seinen Tricks und zog auch mich in seinen Bann. Dann zeigte er
eine leere Kiste, ließ eine Frau einsteigen, schloss den Deckel und durchbohrte
die Kiste mit zahlreichen Schwertern. Nach einem Tusch der Zirkuskapelle,
stieg die Frau vollkommen unversehrt wieder aus ihrem engen Gefängnis.
Die Zuschauermenge war zutiefst beeindruckt und spendete tosenden Applaus.
Ich weiß nicht, welcher Teufel mich zwölfjährigen Jungen damals geritten
hat, aber ich sprang auf und rief: „Ich möchte in diese Kiste steigen und
beweisen, dass dies gar keine echten Schwerter sind!“
Da ließ mich der Zauberer zu ihm in die Manege kommen. Er reichte mir sein
Schwert und bat mich, einen vor mir liegenden Kürbis zu spalten. Als ich die
Frucht mit Leichtigkeit zerteilte, ging ein Raunen durch die Menge, und mir
wurde ganz flau im Magen! Ich traute mich nun nicht mehr etwas zu sagen,
geschweige denn, in die Kiste zu klettern. Beschämt blickte ich zu Boden, aber
ich hatte meine Lektion verstanden.
Diese Geschichte stammt aus dem Buch "Glücksmomente fürs Herz" . Das Geschichtenbuch ist im Buchhandel, online (ISBN: 978-3-9819881-8-5) oder unter www.gisela-rieger.de erhältlich.
Ein Mann hatte seine Geldbörse verloren und lief suchend am Strand umher. So hatte er sich den Start in seinen lang ersehnten Urlaub wirklich nicht vorgestellt. ...
Nicht die Umstände, sondern unsere Sichtweisen diesbezüglich tragen zu unserer Angst oder Zuversicht bei.
Zitat aus dem Buch "Glücksmomente fürs Herz"