Der alte Bär - eine Gute-Nacht-Geschichte

Liebevolle Gutenachtgeschichten für unsere Jüngsten

Der alte Bär

Das kleine Mädchen kuschelt sich wohlig in ihre Decke und wartet sehnsüchtig auf ihre Mutter, die ihr jeden Abend vor dem Einschlafen eine Geschichte erzählt.

Die Äuglein sind zwar schon schwer und meistens schläft sie schon nach wenigen Minuten ein, aber das ist für das Mädchen trotzdem die schönste Stunde des Tages, weil sie die Mutter hierbei ganz alleine für sich hat.

Sie spürt die Liebe der Mutter in all ihren Worten und fühlt sich geborgen und behütet. Endlich war es so weit, die Mutter kam ins Zimmer, setzte sich zu ihr und begann mit sanfter Stimme zu erzählen:

Es war einmal ein alter Bär, der im Wald in einer Höhle lebte, er sah und hörte schon sehr schlecht und mit dem Riechen war es auch nicht mehr weit her. Seine besten Jahre, in denen er noch ein großes Revier hatte, waren schon längst ins Land gezogen, daher fing er besser schon im Frühjahr an, sich einen Winterspeck anzufressen, so dass er auch sicher über den nächsten Winter kam.

Eines Tages, als er wieder durch den Wald trottete, erblickte er ein kleines Bündel, das zusammengekauert unter einem Busch lag. Da der Bär aber auch nicht mehr gut riechen konnte, erkannte er nicht, was es war. Neugierig stupste er das kleine Etwas mit seiner Schnauze an, worauf dieses ängstlich zusammenzuckte. So stand er nun eine ganze Weile, bis das kleine verwaiste Hirschkalb zaghaft seinen Kopf hob und nun auch den Bären anblickte.

Es musste gefühlt haben, dass es von diesem großen pelzigen Wesen nichts zu befürchten hatte, denn es versuchte nun auf seinen wackeligen Beinchen zu stehen, worauf es aber immer wieder hinfiel. Es war nämlich sehr schwach, da es tagelang schon nichts mehr gefressen hatte.

Das rührte den alten Bären in seinem Herzen, so dass er beschloss, sich um das Kleine Hirschlein zu kümmern.

Er nahm es mit in seine Höhle und sorgte für das Hirschkalb.

Die Jahre vergingen und das Rehkitz wuchs zu einem stattlichen Hirsch heran. Der erwachsene Hirsch brauchte nun die Fürsorge des inzwischen schon sehr alten Bären eigentlich nicht mehr, aber er blieb bei ihm und dankte dem alten Bären nun damit, dass er AUGEN und OHREN und NASE für ihn sein durfte.

Er half dem Bären beim Sammeln der Früchte, warnte ihn wenn Gefahr drohte und zeigte ihm neue Stellen, an denen die besten Früchte wuchsen.

So lebten der Bär und der Hirsch noch sehr lange zusammen in der kleinen Höhle im Wald und sie waren trotz aller Unterschiede die allerbesten Freunde geworden.

 

Als die Mutter ihre Geschichte beendet hatte, schlief das kleine Mädchen bereits.

Aber sie hatte noch wahrgenommen, bevor sie einschlief, dass es hierbei um Toleranz, Mitgefühl und große Freundschaft ging und ein kleines Lächeln verzauberte ihr Gesicht.

 

                                                                         Ende

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"Halte dich fest am Anker des Friedens im Hafen der Familie, wenn du im Meer der Friedlosigkeit der Welt nicht versinken willst."

Zitat: Carl Peter Fröhling