Es war einmal ein Schreiner, in dessen Haus viel gelacht und oftmals Feste
gefeiert wurden. Doch eines Abends hörten die Nachbarn lautes Jammern,
Weinen und Klagen. Sogleich kamen sie angelaufen, um zu schauen,
was geschehen war und um, falls nötig, ihre Hilfe anzubieten. „Mir ist nicht
mehr zu helfen“, klagte der Schreiner. „Der König hat mir aufgetragen, bis
morgen früh hundert Säcke Sägemehl für seine neue Pferderennbahn zu
liefern, ansonsten würde er mir den Kopf abgeschlagen lassen! Tag und
Nacht habe ich seither gesägt und gesägt, jedoch nur zwölf Säcke vollbekommen.
Es ist einfach schlicht unmöglich, meine Haut noch zu retten.“
Daraufhin meinten die Nachbarn, dass Verzweiflung die momentane Lage
auch nicht besser machen würde. Sie sollten lieber lachen und frohen Mutes
sein und all ihre Sorgen Gott anvertrauen. Die Nachbarn und Freunde
liefen heim und besorgten die besten Speisen und die erlesensten Weine,
die sie nur auftreiben konnten. So wurden die ganze Nacht hindurch frohe
Lieder gesungen, die Menschen feierten und tanzten ausgelassen.
Als die Morgenröte aufzog, fielen alle in tiefes Schweigen. Nacheinander
verabschiedeten sich die Gäste und ließen den Schreiner mit seiner Familie
für seine letzte Stunde allein. Er war gerade dabei, sich von seiner Frau
und seinen Kindern zu verabschieden, als die Soldaten des Königs kräftig
an seine Tür schlugen. Der Schreiner wusste nur zu gut, dass seine letzte
Stunde nun geschlagen hatte. Er nahm noch schnell seine Familie in die
Arme, bevor er sich seinem Schicksal stellte und die Haustüre öffnete.
„Bist du taub Schreiner, was brauchst du so lange?“, wurde verärgert gerufen.
„Mach dich sofort an die Arbeit und schreinere den schönsten, edelsten
und kostbarsten Sarg, den du nur machen kannst. Unser ehrwürdiger
König ist in dieser Nacht gestorben.“
Nach einem Märchen
Diese Geschichte stammt aus dem Buch "Sonnenseiten des Lebens" . Das Geschichtenbuch ist im Buchhandel, online (ISBN: 978-3-9819881-2-3) oder unter www.gisela-rieger.de erhältlich.
Unterschätzt ... Wette gewonnen
Bei einem Klassentreffen stellte sich heraus, dass es der Dümmste der ganzen Klasse zum größten Reichtum gebracht hatte. Auf die Frage, wie er zu so viel Geld ...
"Vieles im Leben kommt oft ganz anders, als man denkt.
Vielleicht sollten wir uns weniger Sorgen auf Vorrat machen
und dafür das Leben mehr genießen."
Zitat aus dem Buch "Die Sonnenseiten des Lebens"